Risikoanalyse Schutzwald Bayern (Risikoanalyse Gebirgswald Bayern)
Duration: 2021-2024
Funding: Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Contact: Cornelius Senf
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Störungen durch Windwurf, Dürre und Borkenkäfer haben in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa stark zugenommen. Bedingt durch den Klimawandel ist ein weiterer Anstieg der Baummortalität auch für die Zukunft zu erwarten. Störungen beeinflussen viele gesellschaftlich relevante Ökosystemleistungen negativ. Besonders betroffen sind dabei speziell im Gebirge relevante Leistungen des Waldes wie der Schutz vor Naturgefahren. Die BewirtschafterInnen von Gebirgswäldern stellt die Zunahme von Störungen daher vor große Herausforderungen. Da die Erhaltung von intakten Gebirgswäldern deutlich effizienter ist als deren Sanierung ist es wichtig, durch Störungen speziell gefährdete Gebiete frühzeitig zu identifizieren und entsprechend waldbaulich zu behandeln.
Hauptziel des durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderte Projektes ist es, das Risiko des bayerischen Gebirgswaldes gegenüber steigenden Störungen zu quantifizieren. Im Speziellen soll die Resistenz und Resilienz der Gebirgswälder in Wuchsgebiet 15 (Bayerische Alpen) gegenüber Störungen ermittelt werden.
Methodisch stützt das Projekt auf die kombinierte Analyse von aktiven (Laserscanning) und passiven (Landsat) Fernerkundungsdaten um eine räumlich explizite Abschätzung des Störungsrisikos für den Wald des gesamten Wuchsgebietes 15 (Bayerische Alpen) zu erstellen. Dabei werden als Hotspots des Störungsrisikos jene Bereiche identifiziert, die eine hohe Störungswahrscheinlichkeit aufweisen (geringe Resistenz) und sich gleichzeitig nur unzureichend verjüngen und somit nach einer Störung ihre Funktionen sehr lange nicht erfüllen können (geringe Resilienz). Die Resistenz wird dabei über eine Auswertung der Störungen in den Jahren 1986 – 2016 ermittelt. Die Resilienz wird über einen space-for-time Ansatz aus Laserscanning-Daten berechnet. Die aus Resistenz und Resilienz ermittelte Risikokarte wird der forstlichen Praxis über ein Web-GIS System zur Verfügung gestellt.