IAS-CLIMVASION
Konkurrenzfähigkeit invasiver Arten unter dem Einfluss des Klimawandels
Invasionen nichtheimischer Arten haben in der Vergangenheit zu Problemen geführt, weil sie negative wirtschaftliche Auswirkungen haben, die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden, die heimische Artenvielfalt bedrohen oder Ökosystemfunktionen verändern können. In Deutschland sind derzeit knapp 500 nicht-heimische Pflanzenarten bekannt, die sporadisch oder dauerhaft in der freien Landschaft vorkommen. Das Bayerische Landesamt für Umwelt schätzt derzeit 62 Arten als Problemneophyten ein (Schwarze Liste invasiver Arten).
Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Verschärfung der Situation durch den globalen Wandel wahrscheinlich machen, wie etwa verändertes Klima, veränderte Störungsregimes, Landnutzungsänderungen oder veränderte Bodennährstoffgehalte und Wasserverfügbarkeit. Es wird angenommen, dass zumindest einige der genannten Faktoren zu einer geringeren Fitness der heimischen Arten führen und gleichzeitig eine weitere Ausbreitung invasiver Arten fördern werden. Einerseits wird sich das Verbreitungsgebiet entsprechend der klimatischen Nischen der Arten verändern, was zu neuen Invasionen führt, andererseits kann sich die Invasibilität von Ökosystemen durch ihre Destabilisierung (Artausfall, Rückgang von Schlüsselarten, Asynchronisierung, veränderte Störungsregimes) erhöhen.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle die Konkurrenz zu heimischen Arten derzeit bei Ausbreitung und Etablierung von invasiven Arten spielt und insbesondere unter den Bedingungen des Klimawandels künftig spielen wird. Neben Konkurrenzexperimenten unter kontrollierten Bedingungen und im Freiland soll auch die Rolle von klimatischen Faktoren auf die derzeitigen Ausbreitungsgrenzen anhand von bestehenden Datensätzen und Feldstudien entlang von Höhengradienten untersucht werden.
Ansprechpartner:
Julia Laube
Laufzeit:
2010 - 2013