KLIMAGRAD II
Untersuchungen zum Einfluss des Klimawandels in den Alpen mittels Höhengradienten – Komplettierung der Gradienten und Vernetzung der alpinen Gärten in Europa
An die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) angegliedert wurde im Projekt KLIMAGRAD I erfolgreich ein Klimastationen- / Höhengradienten-Messnetz im alpinen und montanen Bereich von Garmisch-Partenkirchen aus bis zum Schachen und auf dem Zugspitzplatt installiert, das als Kristallisationspunkt für Forschungsinitiativen im Bereich Biosphäre / Auswirkungen des Klimawandels diente.
Im Folgeprojekt KLIMAGRAD II werden höhenabhängige Vegetationsänderungen in der montanen-subalpinen bzw. subalpinen bis subnivalen Stufe sowie intra-annuelle Zuwachsveränderungen für weitere Baumarten erfasst, neue Möglichkeiten des Monitorings der Waldbrandgefahr im alpinen Gelände angewendet sowie die internationale Kooperation im Netzwerk der alpinen botanischen phänologischen Gärten - auch in Zusammenarbeit mit dem Virtuellen Alpenobservatorium (VAO) - gefestigt und ausgebaut.
In Klimagrad II, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, arbeiten zusammen
- Professur für Ökoklimatologie der Technischen Universität München (Prof. Dr. Annette Menzel)
- Universität Augsburg (Prof. Dr. Arne Friedmann, Lehrstuhl für Physische Geographie und Quantitative Methoden, Arbeitsgruppe Biogeographie)
- Botanischer Garten München-Nymphenburg (Dr. Andreas Gröger)
- LMU München (Prof. Dr. Susanne S. Renner, Lehrstuhl für Systematische Botanik und Mykologie).
Im Projekt werden von der Technische Universität München die Auswirkungen des globalen Klimawandels auf Phänologie und Zuwachs verschiedener Baumarten in der montanen und subalpinen Vegetation untersucht. Ein höhenabhängiges Monitoring im Klimastationen- / Höhengradienten-Messnetz erlaubt hier den Raum-für-Zeit Ansatz, um die Sensitivität der Vegetationsperiode und Zuwachsperiode auf Witterung und Klima detailliert zu untersuchen.
Mit der Etablierung neuer Methoden des Brennstofffeuchte-Monitoring im Alpenraum kann der Zusammenhang zwischen Höhenlage, gebirgsmeteorologischen Effekten wie Inversion und Föhn, und der für die Waldbrandgefahr wichtigen Feuchtigkeit möglicher Brennmaterialien erfasst werden und letztlich Waldbrandgefahrenindices und Warnungen lokal verbessert und ergänzt werden.
Die Partner der Universität Augsburg studieren in ihrem höhenabhängigen Monitoring die Auswirkungen des globalen Klimawandels und anthropogener Einflüsse auf die Vegetation des Zugspitzplatts mit dem speziellen Fokus auf Wandertourismus und Schafbeweidung.
Der Botanische Garten München-Nymphenburg wird die Zusammenarbeit in den alpinen botanischen phänologischen Gärten intensivieren und erste Daten in Zusammenhang auf Temperatur- und Witterungseinfluss auswerten.
Durch die intensive interdisziplinäre Integration von Studenten (TUM Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement, Landschaftspflege, Umweltingenieurwesen, Universität Augsburg Geographie, LMU Biologie) mit Seminar- und Abschlussarbeiten wird die Basis für einen KLIMA-INDIKATOR Report Werdenfelser Land geschaffen. Dieser Bericht soll regional die Folgen des Klimawandels für Umweltsysteme aufzeigen.
KLIMAGRAD II wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanziert.
Ein freundliches Dankeschön möchten wir der Partnachklamm für ihre Unterstützung aussprechen.
Ansprechpartner:
Nils Kern, Prof. Dr. Annette Menzel
für die LMU / Botanischer Garten München Nymphenburg Dr. A. Gröger
für die Universität Augsburg Prof. Dr. Arne Friedmann
Laufzeit:
2015 - 2018