SafeNet - Schutz von biodiversen und kohlenstoffreichen Wäldern in Europa
Förderung und Laufzeit:
Horizon Europe | 2025-2029 | 54 Projektmonate
Zusammenfassung:
Diverse und gesunde Wälder sind entscheidend für den Erhalt der Biodiversität und das menschliche Wohlergehen. Sie beherbergen 80 % der terrestrischen Arten, binden 30 % der anthropogenen CO₂-Emissionen und liefern wertvolle Ressourcen. Dennoch machen Primär- und Altwälder, die für die Biodiversitöt und Kohlenstoffspeicherung von zentraler Bedeutung sind, weniger als 3 % der europäischen Wälder aus und sind weitgehend ungeschützt. Intensive forstwirtschaftliche Nutzung und der Klimawandel führen zur Degradierung von Ökosystemen, verringern die Widerstandsfähigkeit von Arten und beschleunigen den Biodiversitätsverlust. Die EU hat sich im Rahmen des Kunming-Montreal Global Biodiversity Frameworks verpflichtet, den Verlust der Biodiversität bis 2030 zu stoppen. Dies soll durch die EU-Biodiversitäts- und Forststrategien sowie das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur erreicht werden, die unter anderem die Ausweitung der Schutzgebiete, die Renaturierung degradierter Flächen und den strikten Schutz verbleibender Primär- und Altwälder vorsehen. Die Vereinbarkeit dieser Naturschutzmaßnahmen mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen stellt jedoch eine große Herausforderung dar und erfordert den Einsatz von Climate-Smart Forestry und Nature-based solutions zur Förderung der Heterogenität, Konnektivität und Widerstandsfähigkeit von Wäldern.
Um diese Bemühungen zu unterstützen, nutzen wir Erdbeobachtungsdaten, um Wälder zu identifizieren, die in den vergangenen Jahrzehnten ungestört von menschlichen Eingriffen geblieben sind. Dazu werden Landsat-basierte Waldbedeckungsdaten (seit 1984) und hochauflösende Spionagesatellitenbilder (Corona, seit 1960) mit bestehenden Störungs- und Schutzgebietskarten integriert, um potenzielle zukünftige Altwälder zu lokalisieren. Historische Luftbilder werden zusätzlich verwendet, um die Identifikation langzeitlich ungestörter Wälder zu verfeinern. Mithilfe von Waldinventur-Daten wird die satellitenbasierten Karte der Altwälder validiert. Dadurch wird die Zuverlässigkeit von fernerkundungsbasierten Methoden zur Identifikation dieser Wälder bewertet und halbautomatisierte Biodiversitäts-Monitoring-Methoden weiterentwickelt.
Ansprechsperson:
Weitere Informationen erhalten Sie bei: Lisa.Mandl(at)tum.de
Neueste Veröffentlichungen:
Aktuelle Veröffentlichungen sind in Arbeit und werden hier gelistet, sobald sie verfügbar sind.
