Waldstrukturen unter Trockenstress: Einfluss auf das Baumwachstum, das Mikroklima und das Bodenleben
Thema:
Länger anhaltende Trockenheitsphasen, die aktuell vermehrt eintreten, haben deutschlandweit zu einem in dem Ausmaß bisher nicht dagewesenen Baumsterben geführt. Diese jüngsten Ereignisse haben den Waldumbau stark beschleunigt, wodurch die Forst- und Holzwirtschaft den Folgen der Trockenheit und Hitze zu begegnen versucht, indem stärker strukturierte Bestände gefördert werden. Neue nachhaltige Zukunftskonzepte sollen es ermöglichen, auch zukünftig eine ökonomische Waldbewirtschaftung zu betreiben und die Entwicklung klimaangepasster Waldökosysteme zu unterstützen.
Dieses Projekt möchte diesen Prozess unterstützen, indem zukunftsträchtige Baumarten innerhalb unterschiedlicher Nachbarschaftskonstellationen auf zentrale Fragestellungen hin wissenschaftlich untersucht werden. Dabei steht die Untersuchung der Wirkung verschiedener Waldstrukturen auf das Baumwachstum unter Dürrebedingungen im Vordergrund.
Betrachtet werden folgende Waldstrukturszenarien:
- Hauptbestand: Heimische Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) in Reinbeständen oder in Laubmischbeständen. Besonderer Fokus in Mischbeständen liegt hierbei auf den heimischen Eichenarten (Quercus spec).
- Nebenbestand: Abwesenheit oder Präsenz von dichtem Unterstand. Insbesondere wird die nicht-heimischen Spätblühenden Traubenkirsche Prunus serotina betrachtet. Diese Baumart gilt einerseits als invasiv, scheint andererseits die jüngsten Trockenjahre vergleichsweise gut überstanden zu haben.
Die Auswirkungen von über- und unterirdischen Faktoren auf das Baumwachstum werden im Hinblick auf folgende Parameter analysiert:
- Erfassung der Waldstruktur durch terrestrisches Laserscanning (TLS)
- Aufnahme der Baumartendiversität
- Untersuchung des Luft- und Boden-Mikroklimas (Temperatur, Feuchtigkeit, Licht)
- Untersuchung der Reaktionen der Bäume auf Trockenstress durch Fern- und Naherkundung
- Berücksichtigung des Bodenlebens und der Mykorrhiza
Als eines der trockensten Regionen Deutschlands bietet die Untersuchungsfläche der Zwillenberg-Tietz Stiftung, in Brandenburg gelegen, ideale Voraussetzungen für die Forschung an Trockenstressreaktionen. Die Auswahl der konkreten Probeflächen basiert auf dem vorangegangenen Projekt „Standortkartierungen mit chemisch-physikalischer Bodencharakterisierung“ der Georg-August-Universität Göttingen, um den Einfluss der Bodeneigenschaften zu berücksichtigen.
Bearbeiterin:
Vorgesehene Laufzeit:
2023 - 2026
Finanziert durch: