Zukunftspotential von Douglasien und Weisstannenbeimischungen
Thema:
Durch die rasante anthropogene Veränderung des Klimas steigt die Wahrscheinlichkeit für außergewöhnliche Trockenereignissen bis 2100 voraussichtlich weiter an. Die deutschlandweite Dürre im Jahr 2018 führte zu einem bisher nie dagewesenen Ausmaß an Baumsterben. Nun steht die Forstwirtschaft unter Druck und muss neue nachhaltige Zukunftskonzepte entwickeln, um die Waldbestände zu erhalten. Ziel dieses Projektes ist es diesen Prozess zu unterstützen, um die Resistenz und Resilienz der bewirtschafteten Wälder zukünftig zu steigern. Rotbuchen-Douglasien und Rotbuchen-Weißtannen Mischungen scheinen sich regional als Alternative zu Fichtenmonokulturen und Fichten-Buchenmischungen zu eignen, da die Fichte, wegen ihrer hohen Anfälligkeit gegenüber Dürren, Borkenkäfern und Windwurf, schlechte Zukunftsprognosen hat, als Nadelholz aber für die Holzwirtschaft noch von essenzieller Bedeutung ist. Douglasie und Weißtanne haben eine höhere Trockenheitsresistenz als die Fichte, ein tieferes Wurzelsystem und eine vergleichbare Holzqualität wie die Fichte. Zudem lassen sie sich gut mit der Buche mischen, da sie sich angeblich in vielen Hinsichten komplementär zur ihr verhalten. Obwohl zahlreiche Studien positive Beziehungen zwischen Baumartenvielfalt und Produktivität belegen, ist bislang nicht abschließend geklärt, ob Mischwälder an häufigere und intensivere Dürren tatsächlich besser angepasst sind. Deshalb wird in diesem Projekt die Auswirkung von Beimischungen der Weißtanne und Douglasie in buchendominierte Wirtschaftswälder auf die Waldstruktur, das Wachstum und den Trockenstress der drei Baumarten in den letzten zwei Jahrzehnten untersucht. Dies soll durch eine Kombination von terrestrischen Laserscans, Bohrkernen, Struktur- und Zuwachsanalysen, sowie Isotopenanalysen erreicht werden. Erkenntnisse über den erfahrenen Trockenstress und das Wachstum der Einzelbäume im Verhältnis zu deren Umgebung sind für adaptives Waldmanagement sehr nützlich. Die Ergebnisse sollen helfen, Strategien für die Sicherung der Nachhaltigkeit des Wirtschaftssektors zu entwickeln, wodurch die Stabilität der Wälder auch langfristig gesteigert werden soll.
Dieses Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt der Professur für Wald- und Agroforstsysteme und dem Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie an der Technischen Universität München, sowie dem Institut für Tierökologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Die Projektarbeiter*innen des Lehrstuhls für Terrestrische Ökologie und des Instituts für Tierökologie werden die floristische und faunistische Diversität der Wirtschaftswälder untersuchen. Die drei Teilprojekte der Institutionen werden jeweils den gleichen Flächenbezug haben, um über die drei Teilprojekte hinausgehende Synthesen zuzulassen.
Bearbeiterin:
Vorgesehene Laufzeit:
2022 - 2024
Fördernde Institution:
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Publikationen:
---