22. – 29. September 2018 Salzburg (AT), Munich, Freising (DE)
Wachsender Landnutzungsdruck in den Stadtregionen des Alpenraums erfordert neue Strategien für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Natur- und Kulturgüter in peri-urbanen Landschaften. Dieses Ziel soll durch die Entwicklung einer vernetzten und multifunktionalen peri-urbanen grünen Infrastruktur (PUGI) erreicht werden. Im Mittelpunkt des LOS_DAMA!-Projekts stehen sieben Pilotvorhaben in den Partnerstädten, in denen PUGI durch Beteiligung der regionalen Akteure in innovativen Planungsansätzen weiterentwickelt oder verbessert werden. Das LOS_DAMA!- Projekt erprobt die Anwendung und Evaluierung multifunktionaler Lösungen, die Beteiligung von Stakeholdern und die verstärkte Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Planungsebenen. Darüber hinaus sollen Umsetzungsbarrieren durch partizipative Ansätze überwunden werden. Die Pilotprojekte werden durch das LOS_DAMA!-Netzwerk der Projektpartner und Beobachter unterstützt und wissenschaftlich begleitet.
Die erste Phase des Projekts befasste sich hauptsächlich mit der Etablierung der Pilotprojekte und der Stärkung des LOS_DAMA! Netzwerks. Für die Pilotprojekte half die TUM bei der Entwicklung von Pilotaktionsplänen auf Grundlage eines zuvor entwickelten Analyse- und Bewertungsrahmens. Diese Pilotaktionspläne sind als Mehrzweckinstrumente konzipiert. Sie ermöglichen es den Projektpartnern, die Durchführung des Pilotprojekts während des gesamten Projekts zu koordinieren und den Austausch zwischen den Projektpartnern zu ermöglichen. Gleichzeitig unterstützen die Pilotaktionspläne die Wissenspartner bei der Analyse der Pilotprojekte. Zum Wissensaustausch veranstaltete die TUM Seminare zu Themen wie grüne Infrastruktur, Ökosystemdienstleistungen und strategische Planung für Projektpartner, Beobachter und lokale Interessengruppen. Durch bilaterale Konsultationen mit den Projektpartnern trug die TUM weiterhin zum lokalen Know-how bei, um die Entwicklung innovativer PUGI-Strategien in den Pilotprojekten voranzutreiben.
Der Wissenstransfer spielt im Rahmen des Projekts LOS_DAMA! eine wichtige Rolle. Nicht nur Projektpartner, Wissenspartner und Beobachter werden einbezogen, sondern auch die Informationsvermittlung an ein breiteres Publikum wird gefördert. Die TUM bezieht Studenten in die Pilotprojekte ein, um auf diese Weise den Austausch zwischen lokalen Partnern und Young Professionals zu unterstützen. Die TUM-Studenten haben bereits Input für Workshops mit dem interkommunalen Verein Regionalmanagement München Südwest gegeben und das Landschaftskonzept für München Nord des Heideflächenverbandes aus verschiedenen Perspektiven analysiert. Im Rahmen eines studentischen Landschaftsplanungsprojekts im Wintersemester 2018/19 ist es unser Ziel, innovative Ideen für die Entwicklung einer grünen Infrastruktur im nördlichen Teil der Stadt Trient zu entwickeln.
Darüber hinaus organisierte und koordinierte die TUM zusammen mit den anderen Wissenspartnern die LOS_DAMA! Internationale Autumn School "Enhance the Ordinary" in Salzburg, München und Freising. 24 Studenten und Young Professionals bekamen die Möglichkeit, sich mit Fragen der Landschaftsentwicklung in den peri-urbanen Alpenregionen vertraut zu machen. In Zusammenarbeit mit lokalen Experten entwickelten die Teilnehmer Konzepte zur Verbesserung der Governance in den peri-urbanen Alpenregionen und zur Stärkung der peri-urbanen Landschaften in der Region Salzburg und im Raum Dachauer Moos nördlich von München. Der Prozess und die Ergebnisse der Autumn School wurden in einem Video dokumentiert.
In der zweiten Phase des Projekts liegt der Schwerpunkt der TUM auf der Analyse der Pilotprojekte. Im Rahmen der Studie wird die Anwendung des PUGI-Konzeptes und der damit verbundenen Prinzipien in Bezug auf Planungsprozesse analysiert. Darüber hinaus sollen die Potenziale und Barrieren der PUGI-Implementierung in lokalen Planungsprozessen identifiziert werden. Des Weiteren soll festgestellt werden, ob es spezifische Potenziale und Barrieren für peri-urbane und/oder alpine Stadtregionen gibt. Darüber hinaus werden strategische Ansätze, Methoden und Instrumente zur Erschließung dieser Potenziale und zur Überwindung dieser Barrieren untersucht. Auch die Faktoren, die zu einer erfolgreichen Implementierung beitragen, werden analysiert. Die Schlussfolgerungen, die sich aus der Analyse und Bewertung der Pilotprojekte ergeben, werden auf peri-urbane Landschaften anderer Stadtregionen übertragen. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden durch Veröffentlichungen für die Politik und Wissenschaft weiter verbreitet.