Sendungsbeschreibung von Jenny von Sperber (BR):
Können wir von Wohlstand und Wachstum sprechen, wenn die Natur um uns immer mehr zerstört wird - wenn wir die Natur, unsere Lebensgrundlage, nicht nur nutzen sondern übernutzen? Aus einem rein wirtschaftlichen Blickwinkel sind die Menschen die Vermögensverwalter der Natur. Doch sie sorgen denkbar schlecht dafür, dass dieses lebenswichtige Vermögen erhalten bleibt: Moore werden trockengelegt, Wälder abgeholzt, Flussauen zugebaut.
Vielleicht würden die Menschen sich besser um die Natur kümmern, wenn sie ihren hohen Wert beziffern würden: So ist zum Beispiel der Hochwasserschutz, den ein natürliches Auengebiet am Rand einer Siedlung darstellt, sehr viel wert. Zusätzlich liefert ein Auengebiet kühlende Klimaregulierung, ein Erholungsgebiet, Trinkwasserreinigung, Artenvielfalt und vieles mehr. Gut möglich, dass sich eine Landrätin oder ein Bürgermeister beim Ausweisen von neuem Bauland anders entscheiden würde, wenn sie den (theoretischen) monetären Wert des Auengebiets kennen würden.
Umweltökonominnen und -ökonomen argumentieren deshalb: Leistungen der Natur wie Hochwasserschutz, sauberes Trinkwasser, Klimaregulierung, oder Nahrungsmittel sollten in wirtschaftlichen Bilanzen aufgeführt werden. In der Berechnung des Sozialproduktes ebenso wie in den Unternehmensberichten. Würde das dazu führen, dass die Menschen die Natur besser erhalten?
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