Nutzungspotenziale von Pflanzenkohle und Terra Preta in der Bayerischen Landwirtschaft – Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung (Kurztitel: TerraBayt)
Projektpartner: Technische Universität München (TUM) Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk (C.A.R.M.E.N. e.V.), Ernst-Pelz-Stiftung, Kuratorium Bayerischer Maschinen - und Betriebshilfsringe e.V. (KBM)
Kooperationspartner: NovoCarbo GmbH, Alpenkohle GmbH, SynCraft Engineering GmbH
Laufzeit: 01/2022 - 12/2024
Projektförderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Stadt Burghausen
Leitung: Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen
Bearbeitung:
TUM: Emanuel Jaufmann, M. Sc.; Thomas Sixt, M. Sc.; Florian Schmid
C.A.R.M.E.N. e.V.: Matthias Wanderwitz, B. Eng.
Ernst-Pelz-Stiftung: Jochen Pelz, Peter Pelz
KBM: Dr. Michael Mederle
Kurzfassung: Zum Erreichen der Klimaschutzziele ist es erforderlich, Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren und Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entnehmen. Neben der Aufforstung und der Erhöhung der Bodenkohlenstoffgehalte sind die Pyrolyse von Biomasse und die Nutzung von Pflanzenkohle erfolgversprechende Ansätze der Kohlenstoffspeicherung. Klimaschutz durch Humusaufbau und Kohlenstoffspeicherung in Böden bieten neue Perspektiven und können das Image der Landwirtschaft verbessern. Untersuchungen zu Pflanzenkohle wurden bisher überwiegend in Laborversuchen unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt, Langzeitversuche fehlen. Daher können die langfristigen agrarökologischen Wirkungen (Effekte auf Bodeneigenschaften und -prozesse, Kohlenstoffbindung in Böden, Stickstoffemissionen und Nitratausträge) und pflanzenbaulichen Wirkungen (Ertrag, Ertragssicherheit, Produktqualität) bisher nicht sicher beurteilt werden. Wesentliche Fragen zum Pflanzenkohleeinsatz sind noch ungeklärt. Im Forschungsprojekt TerraBayt werden die Potenziale von Pflanzenkohle zur Kohlenstoffbindung und Treibhausgasminderung, zur Bodenverbesserung und Ertragssteigerung sowie als Anpassungsstrategie an den Klimawandel ermittelt. Grundlage der Untersuchungen sind Dauerfeldversuche in den Versuchsstationen Roggenstein und Thalhausen der Technischen Universität München, Düngungsversuche auf Grünland (Baierlach) und Ackerland (Burghausen) sowie ein Düngungsversuch in der Obstbauversuchsanlage Hiltpoltstein, wodurch verschiedene Bewirtschaftungssysteme und Boden-Klima-Regionen Bayerns abgebildet werden. Mit Modellkalkulationen und Stoffstrombilanzen werden der Biomasse-, Pflanzenkohle- und Nährstoffbedarf sowie die entstehenden Kosten der Pflanzenkohleanwendung ermittelt. Die Forschungsergebnisse werden genutzt, um Lösungsansätze und Anwendungsempfehlungen für den effizienten Einsatz von Pflanzenkohle in der bayerischen Landwirtschaft sowie Empfehlungen für die Politik und die Verwaltung zu erarbeiten. Die aktive Beteiligung landwirtschaftlicher Unternehmen, des Kuratoriums Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe e.V. und C.A.R.M.E.N. e.V. sichern die Praxisnähe der Forschungsarbeiten und den schnellen Wissenstransfer.
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