Dr. Romy Wöllner (geb. Harzer)
LEHRSTUHL FÜR RENATURIERUNGSÖKOLOGIE
TUM School of Life Sciences
Technische Universität München
Emil-Ramann-Str. 6
85354 Freising
Telefon: +49 8161 71 4141
Fax: +49 8161 71 4143
E-mail: romy.woellner[at]tum.de
Curriculum vitae
seit 04/2017 | Doktorandin am Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Department für Ökologie und Ökosystemmanagement, Technische Universität München (TUM), Freising |
05/2016 – 03/2017 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, TU München |
04/2015 – 08/2015 | Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie, TU München |
10/2014 – 02/2016 | Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Geoinformatik |
04/2014 – 11/2014 | Wissenschaftliche Hilfskraft Fachgebiet Ökoklimatologie, TU München |
10/2013 – 04/2016 | Master of Science Umweltplanung und Ingenieurökologie Masterarbeit: Populationsbiologische Untersuchungen eines gefährdeten Wildflussspezialisten – Empfehlungen für die Wiederansiedlung des Alpen-Knorpellattichs (Chondrilla chondrilloides) |
08/2013-09/2013 | Praktikum am Institut für Gewässerökologie, Jena |
03/2012 | Praktikum im Umweltamt Rudolstadt, Fachbereich Naturschutz |
10/2010 – 09/2013 | Bachelor of Science in Biogeowissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena |
06/2010 | Abitur, Gymnasium Fridericianum Rudolstadt |
Promotion: Historische Veränderungen und Renaturierung (prä-)alpiner Flussauen in Deutschland- bisherige Erfolge und zukünftige Potentiale zum Erhalt der Biodiversität
Prof. Dr. Johannes Kollmann, Dr. Andreas Zehm
Flüsse und ihre Auen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Deutschland. Gleichzeitig gehören sie auch zu den vom Menschen am meisten genutzten Landschaftsstrukturen. Ob durch Hochwasserschutz, Wasserkraft, Landwirtschaft, Fischerei oder Tourismus- seit rund 200 Jahren wurden Flussauen in ihrer Morphologie und Hydrologie stark verändert. Die Beeinträchtigung des natürlichen Wasser- und Geschiebehaushalts wirkte sich bei den „wilden“ dynamischen Fließgewässern der Alpen besonders gravierend aus. Sie verloren durch die „Zähmung“ einen Großteil ihrer einzigartigen Habitatvielfalt. Lebensräume mit extremen Standortverhältnissen, wie ufernahe Kies- und Sandbänke, sind in größerem Umfang heute nur noch an wenigen Flussabschnitten in Bayern zu finden. In der Folge gingen auch die zahlreichen hochspezialisierten Arten stark zurück. Viele der frühsukzessionellen Arten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Ob die Einhaltung der nationalen und internationalen Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt gelingt, hängt daher zu einem großen Teil vom zukünftigen Umgang mit den Flussauen ab.
Das Ziel der Studie ist es aufzuzeigen, wie die Effektivität bei Flussrenaturierungen als auch bei Schutz und Wiederansiedlung von Zielarten gesteigert werden kann. Aus der Verknüpfung von der Analyse historischer und aktueller Landschaftsstrukturen und dem Bestandsrückgang der Zielarten sollen Schwellenwerte für Habitatstrukturen abgeleitet werden, die für die Etablierung von Populationen unabdingbar sind. Daraus sollen sich quantitative Zielwerte für zukünftige Renaturierungsprojekte ergeben, die den Erfolg von Revitalisierungsprojekten und gleichzeitig auch Wiederansiedlungen verbessern. Als Modellökosystem werden die deutschen Alpenflüsse herangezogen. Sie besitzen eine hohe Relevanz für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland. Folgende Fragestellungen sollen im Rahmen der Studie beantwortet werden:
- In welchem Zusammenhang stehen die Veränderungen der Flussauen mit dem Rückgang gefährdeter Zielarten?
- Welche Zusammenhänge gibt es heute zwischen der Abundanz der Zielarten und der Habitatstruktur? Gibt es Unterschiede zwischen der historischen und aktuellen realisierten Nische der Zielarten?
- Inwieweit wurden durch Renaturierungsmaßnahmen Habitate mit benötigter Struktur und Größe wiederhergestellt?
- Welche Erfolge konnten in Hinblick auf die Etablierung von Zielarten erreicht werden?
Forschungsprojekt: Potentialstudie zur Wiederansiedlung von Wildflussarten
Oktober 2016 bis September 2017
Der WWF Deutschland hat im Rahmen des Hotspot Projektes „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ die Erstellung einer Potentialstudie zu Schutz und Wiederansiedlung von Wildflussarten in den Hotspotregionen der biologischen Vielfalt „Ammergebirge, Niederwerdenfelser Land und Obere Isar“ und „Ammer-Loisach-Hügelland und Lech-Vorberge“ vergeben.
In der Studie sollen die folgenden vier Arten als wichtige Indikatoren für dynamische Auenbereiche von Alpenflüssen näher betrachtet werden: Deutsche Tamariske (Myricaria germanica), Zwergrohrkolben (Typha minima), Uferreitgras (Calamagrostis pseudophragmites) und Sklavenameise (Formica selysi). Die Fragestellungen sind:
- Wie ist die frühere und rezente Verbreitung der Arten im Projektgebiet und wie ist die aktuelle Bestandssituation (Größe und Altersstruktur der rezenten Populationen)?
- Wo sind bestandsstützende Maßnahmen für isolierte Populationen notwendig und sinnvoll? Welche konkreten Maßnahmen können empfohlen werden?
- Wo sind Neuansiedlungen sinnvoll und welche fachlichen Voraussetzungen sind dabei zu beachten (Lage der Spenderpopulationen, genetische Vielfalt etc.)?
- Welche Techniken der Vermehrung, Wiederansiedlung und des Monitorings haben sich bewährt?
Die Bearbeitung der Studie erfolgt durch eine Projektgruppe:
- Prof. Dr. Johannes Kollmann (Projektleitung)
- MSc Romy Wöllner (geb. Harzer) (Projektmanagement und -bearbeitung)
- Prof. Dr. Norbert Müller (Fachbeitrag Pflanzen), Institut Landschaftspflege & Biotopentwicklung, FH Erfurt
- Prof. Dr. Micheal Reich (Fachbeitrag Ameise), Institut für Umweltplanung, Universität Hannover