Wolfgang Völkl (1960 - 2015)
Diese Seiten dienen der Erinnerung an PD Dr. Wolfgang Völkl und an seine Beiträge zur Ökologie und dem Naturschutz. Wolfgang Völkl war ein seltener Fall eines Wissenschaftlers, der tiefe Kenntnisse der Biologie von so unterschiedlichen Artengruppen wie Marienkäfern, Blattläusen, Wildbienen, Schlupfwespen und Reptilien mit Freiland- und Laborexperimenten der modernen Ökologie verband. Dabei gelang es ihm, durch detaillierte Freilandbeobachtungen neue Hypothesen zur evolutionären Rolle tierischer Verhaltensweisen zu entwickeln, die dann in Experimenten getestet werden konnten. Sein Hauptinteresse war es, Gesetzmäßigkeiten in Populationsentwicklungen und in der Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften über das Studium der Verhaltensweisen von wechselwirkenden Arten aufzuklären. Viele seiner Entdeckungen wurden später von Kollegen intensiver molekularbiologisch untersucht und beschrieben, z.B. im Bereich der chemischen Mimikry. Seine ursprünglichen Forschungen, die ihre Basis in seinem außerordentlichen Interesse an der Freilandökologie von Arten hatten, waren dabei wegweisend für die Entdeckung und Erforschung der Zusammenhänge. Wissenschaftlicher Fortschritt in der Ökologie beginnt mit der Entdeckung von Mustern in der Natur, und Wolfgang Völkl war ein Wissenschafter, der viele solcher Muster in den Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Insekten, zwischen verschiedenen Arten von Insekten und allgemein zwischen Tieren entdeckte und beschrieb. Er war ein großer Bewunderer des französischen Naturforschers Jean-Henri Fabre, der ein Pionier in der Beschreibung des Verhaltens lebender Insekten war und seine Beobachtungen exakt und ausführlich beschrieb. Wolfgang Völkl ähnelte Fabre in seinem Vorgehen, die Beobachtung von Verhaltensweisens an lebenden Tieren als Grundlage für die Entwicklung von wissenschaftlichen Hypothesen zu nutzen.
Wolfgang Franz Völkl wurde am 21. April 1960 geboren und wuchs in Bärnreuth auf, einem kleinen oberfränkischen Dorf in der Nähe von Bad Berneck im Fichtelgebirge, nicht weit entfernt von Bayreuth. Bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 war Oberfranken durch seine Lage zwischen den Grenzen zur damaligen DDR im Norden und zur damaligen Tschecheslowakei im Osten in Westdeutschland recht isoliert. In dem bevölkerungsarmen und hügeligen Gebiet dominierten Wälder und extensive Grasländer die Landschaft. Gut erhaltene Moore waren häufig. Die Liebe von Wolfgang Völkl zur Natur begann in seiner Kindheit, die er nach der Schule meist in den Wäldern um Bärnreuth verbrachte und sie beruhte auf Eigeninitiative, da weder seine Eltern noch seine näheren Verwandten beruflich oder privat in der Biologie oder dem Naturschutz aktiv waren. Nach dem Besuch der Grundschule in Bad Berneck (1966-1970) besuchte er das Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth, wo er 1979 das Abitur bestand. Seine Liebe zur Biologie wurde von seinem Biologielehrer unterstützt, der ihm auch riet, Biologie und nicht Forstwissenschaften zu studieren, wie zunächst von ihm geplant.
Nach dem damals obligatorischen Wehrdienst begann Wolfgang Völkl im Wintersemester 1981/1982 mit dem Biologiestudium an der Universität Bayreuth. Die Bayreuther Universität war zu der Zeit noch sehr jung, da sie erst 1972 im Rahmen der Zonenrandförderung in Bayern gegründet wurde. In der neu gegründeten Universität war Ökologie einer der Studienschwerpunkte und aufgrund einer Reihe wichtiger Berufungen ein Zentrum der ökologischen Forschung im Deutschland der 1980er Jahre. International bekannte Wissenschaftler wie die Professoren Ernst-Detlef Schulze, Helmut Zwölfer, Wolfgang Zech, und Erwin Beck arbeiteten in Bayreuth, so dass die kleine und eher abgelegene Universität sehr bald auf dem Radar der internationalen Wissenschaftswelt erschien.
Wolfgang spezialisierte sich im Bereich der Ökologie und begann schon als junger Student, als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Tierökologie I von Prof. Helmut Zwölfer zu arbeiten. Die Arbeitsgruppe von Prof. Zwölfer war auf die Untersuchung von Pflanzen-Insekten-Wechselwirkungen spezialisiert, mit einem Fokus auf Insekten in den Blütenköpfen von Disteln (Asteraceae: Cynareae) (Zwölfer 1988). Wolfgang half bei der Sammlung von Distelköpfen und der Aufzucht von Bohrfliegen (Diptera: Tephritidae) und ihren Gegenspielern, insbesondere Schlupfwespen. Zusätzlich arbeitete Wolfgang als Hilfskraft für Dr. Dirk Stechmann, der Methoden zur biologischen Schädlingsbekämpfung von Blattläusen entwickelte, insbesondere im Getreide. Diese Arbeit gab Wolfgang erste Einblicke in die Biologie von Blattlausprädatoren und insbesondere auch Blattlausparasitoiden (Unterfamilie Aphidinae der Braconidae), Schlupfwespen, die sich vermehren, indem sie Eier in lebende Blattläuse ablegen. Wolfgang entschied sich, seine Diplomarbeit am Lehrstuhl für Tierökologie I anzufertigen und kombinierte in seiner Arbeit seine Kenntnisse von Blattläusen mit den Erfahrungen, die er mit Disteln gesammelt hatte. Seine Arbeit „Untersuchungen zur Biologie von Distelblattläusen (Homoptera), ihren Gegenspielern und mutualistischen Ameisen in Oberfranken“ fertigte er 1986 an und publizierte die Ergebnisse in einigen Artikeln (u.a. Völkl 1989).
Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete Wolfgang Völkl für drei Monate in einem Projekt von Dirk Stechmann zur biologischen Bekämpfung der Bananenlaus, Pentalonia nigronervosa Coq., in Tonga. Das Ziel des Aufenthaltes war die Einführung der Blattlausparasitoiden Lysiphlebus testaceipes (Cresson) und L. fabarum (Marshall) nach Tonga, um die Brauchbarkeit dieser und anderer Arten für biologische Schädlingsbekämpfungsprojekte zu überprüfen (Völkl et al. 1990, Stechmann & Völkl 1990). Während der erfolgreichen Einführung der Parasitoide machte Wolfgang die Beobachtung, dass Ameisen-Blattlaus-Wechselwirkungen entscheidend für den Erfolg einer biologischen Bekämpfung von Blattläusen sein können – wenn die Blattläuse von Ameisen belaufen und gegen Räuber und Schlupfwespen verteidigt werden, ist der Einsatz von Gegenspielern zur biologischen Bekämpfung der Blattläuse nicht erfolgversprechend (Stechmann et al. 1996). Wechselwirkungen zwischen Blattläusen, Ameisen und Blattlausgegenspielern wurden ein wichtiges Forschungsthema für Wolfgang Völkl.
Die ökologische Forschung an der Universität Bayreuth war in den 1980er Jahren so stark, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Sonderforschungsbereich 137 „Gesetzmäßigkeiten und Strategien des Stoffumsatzes in ökologischen Systemen“ einrichtete. Der SFB ermöglichte Wolfgang Völkl, 1986 ein Dissertationsprojekt mit dem Titel „Fortpflanzungsstrategien von Blattlausparasitoiden (Hymenoptera: Aphidiidae): Konsequenzen ihrer Interaktionen mit Wirten und Ameisen” zu beginnen. Er blieb somit am Lehrstuhl für Tierökologie, an dem er in der Zwischenzeit seine zukünftige Frau Maria Romstöck kennengelernt hatte, ebenfalls eine begeisterte Insektenforscherin.
In seiner Doktorarbeit untersuchte Wolfgang Völkl, wie das Verhalten und die Merkmale im Lebenszyklus von Blattlausschlupfwespen durch das Verhalten der Blattläuse, durch Blattlaus-Ameisen-Interaktionen und durch den Prädationsdruck, den Blattlaus-Hyperparasitoide auf die Blattlausschlupfwespen ausüben, beeinflusst werden. Über die Hyperparasitoide, d.h. Wespen, die ihre Eier an die Larven oder Puppen von Blattlausschlupfwespen legen, wenn diese sich noch in der Blattlaus finden, schrieb Wolfgang später zusammen mit dem Jesuiten Dan Sullivan eine einflussreiche Übersichtsarbeit (Sullivan & Völkl 1999). Die Doktorarbeit umfasste freilandökologische Arbeiten, in der Wolfgang das Vorkommen einer Unterart der schwarzen Bohnenlaus, Aphis fabae cirsiiacanthoidis Scop. an der Kratzdistel Cirsium arvense (L.), und die Parasitierungsraten der Blattläuse ebenso wie das Vorkommen von Ameisen kartierte. Basierend auf diesen Beobachtungsstudien führte er dann eine Reihe von Verhaltensexperimenten mit den Blattlausparasitoiden Lysiphlebus cardui (Marshall) und Trioxys angelicae (Haliday) durch. Die Ergebnisse dieser Experimente waren sehr interessant: so fand Wolfgang Völkl, dass der Parasitoid Lysiphlebus cardui nicht von den Ameisen angegriffen wurde, da diese ihn anscheinend mit Blattläusen verwechselten. Wolfgang Völkl vermutete eine Art chemische Mimikry der Parasitoide und dies wurde durch Untersuchungen der Kutikular-Kohlenwasserstoffe bestätigt (Liepert & Dettner 1993). Er zeigte außerdem, dass das kryptische Eiablageverhalten der Schlupfwespen, mit langsamen Bewegungen und langen (>20 Sekunden) Eiablagezeiten ebenfalls zu der Fähigkeit des Parasitoiden beitrug, ameisenbelaufene Blattlauskolonien auszubeuten. In den Experimenten wurden andere Parasitoide, die sich schneller bewegen und kurze (1-2 Sekunden) Eiablagezeiten haben wie etwa Trioxys angelicae, von den Ameisen angegriffen und oft getötet. Als Konsequenz daraus sind ameisenbelaufene Blattlauskolonien meist von L. cardui parasitiert, während T. angelicae und andere Blattlausparasitoide nur in nicht-ameisenbelaufenen Blattlauskolonien an der Distel vorkommen. Andererseits schützt der Ameisenbelauf die Larven von L. cardui vor der Parasitierung durch Hyperparasitoide, während Trioxys angelicae unter hohen Hyperparasitierungsraten leidet. Die Parasitierungsraten im Freiland (bis 100% durch L. cardui, nur einige Prozent bei Trioxys angelicae, Eizahl zudem unabhängig von der Blattlauskoloniegröße) sind somit durch das angepasste Verhalten der Schlupfwespen als Antwort auf die Blattlaus-Ameisen-Interaktionen und den „Prädationsdruck“ durch Hyperparasitoide zu erklären. In der wichtigsten Arbeit aus seiner Doktorarbeit, die auch heute noch regelmäßig zitiert wird (Völkl 1992) zeigte Wolfgang Völkl anhand dieser und weiterer Ergebnisse auf, dass L. cardui letztendlich vom Ameisenbelauf profitiert. Blattläuse, die von L. cardui parasitiert werden, produzieren zudem mehr Honigtau als unparasitierte Blattläuse, so dass der Ameisenbelauf stärker und der Schutz vor Fressfeinden größer wird. Die Art der Erklärung von populationsökologischen Mustern durch das Studium des Verhaltens und der Wechselwirkung von Arten wurde ein Hauptthema in der Arbeit von Wolfgang Völkl.
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Karriere von Wolfgang Völkl war seine Begegnung mit dem Taxonom und Insektenphysiologen Prof. Manfred Mackauer, der Ende der 1960er Jahre von Frankfurt a.M. an die Simon Fraser University in Vancouver in Kanada gewechselt war und das Verhalten von Blattlausparasitoiden mit Hilfe sorgfältiger Laborexperimente studierte. Wolfgang Völkl verbrachte 1988 mehrere Wochen an der Simon Fraser University und dieser Aufenthalt war der Beginn einer langen fruchtbaren Kooperation zwischen Manfred Mackauer und ihm.
Die Doktorarbeit wurde 1990 eingereicht und mit “Summa Cum Laude” ausgezeichnet. Direkt im Anschluss begann Wolfgang Völkl eine Anstellung als Mitarbeiter von Prof. Josef Blab in der damaligen Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie in Bonn. Naturschutz war von jeher eine Leidenschaft von Wolfgang Völkl und die attraktive Stelle bot ihm die Chance, als Naturschutzwissenschaftler zu arbeiten. Er zog mit seiner Frau und seinem ersten Sohn Johannes (*1990) nach Bonn, wo er gleich in mehrere wichtige Studien involviert war, z.B. zur Effizienzkontrolle im Naturschutz (Blab and Völkl 1994). Letztendlich blieb er jedoch nur zweieinhalb Jahre in Bonn, trotz der unbefristeten Anstellung. Ein Grund für seinen Abschied war die zunehmende Konzentration der Arbeit des Bundesamtes auf administrative Tätigkeiten (heute ist das Wort „Forschung“ aus dem Titel des „Bundesamtes für Naturschutz“ auch verschwunden, zum Nachteil des Naturschutzes in Deutschland). Der bedeutendere Grund war jedoch wohl, dass Wolfgang Völkl sehr ungern in großer Entfernung von Oberfranken wohnte. Als die Chance dazu bestand, kündigte er seine Stelle in Bonn und kehrte als Assistent an den Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie von Prof. Zwölfer zurück, wo er von 1993-2002 arbeitete. Sein zweiter Sohn Matthias (*2003) wurde kurz nach seiner Rückkehr nach Bayreuth geboren.
Während der Assistenzzeit an der Universität Bayreuth führte Wolfgang Völkl seine Arbeiten zu den Reproduktionsstrategien von Parasitoiden fort, wobei er versuchte, ein möglichst breites Artenspektrum zu studieren, u.a. auch Arten, die Blattläuse an Bäumen parasitieren. 1997 habilitatierte er sich mit dem Thema „Vom Individualverhalten zur Populationsdynamik: "Optimal foraging" bei Blattlausparasitoiden“ für das Fach Zoologie bei Prof. Hoffmann, der inzwischen den Lehrstuhl für Tierökologie I übernommen hatte. Der Lehrstuhl hatte unter Prof. Hoffmann eine physiologische Ausrichtung, die ökologische Expertise von Wolfgang Völkl war jedoch eine wertvolle Bereicherung der Gruppe, insbesondere auch in der Lehre.
Wolfgang bei der Freilandarbeit
Für die wissenschaftliche Arbeit von Wolfgang Völkl in Bayreuth spielten Naturschutzfragen eine zunehmende Rolle. Gemeinsam mit den Wasserwirtschaftsämtern der Region nahm er ein großes Renaturierungsprojekt am Main in Oberfranken in Angriff, wo er den Einfluss der Maßnahmen auf eine Reihe von Organismen (Pflanzen, Vögel und Spinnen) untersuchte. Reptilien waren eine weitere Organismengruppe, die in seiner Forschung prominent vertreten waren, insbesondere die Kreuzotter (Vipera berus berus L.), der er schon als Schüler kennengelernt hatte. In einem Projekt am Lech wurden Naturschutzmaßnahmen für die Kreuzotter entwickelt. Weitere Zielarten von Projekten waren die Ringelnatter (Coronella austriaca Laurenti) und die Blindschleiche (Anguis fragilis L.).
Nach seiner Habilitation bewarb sich Wolfgang Völkl auf mehrere Professuren. Ihm wurde ein Lehrstuhl in Graz in Österreich angeboten, den er aber nach einigen Verhandlungen ablehnte. 2002 wurde er beinahe auf eine Professur für Tierökologie in Bayreuth berufen, aber der Senat der Universität gab letztendlich einem anderen Kandidaten den Vorrang. Als seine Stelle auslief, entschied sich Wolfgang Völkl, mit seiner Familie in der Nähe von Bayreuth zu bleiben, um freiberuflich als Fachgutachter im Naturschutz zu arbeiten.
Wolfgang mit einer Kreuzotter während einer Exkursion
Das Gutachterbüro, das Wolfgang Völkl gemeinsam mit seiner Frau Maria eröffnete, war recht erfolgreich, aufgrund seiner bekannten Expertise im Naturschutzbereich und den Kontakten, die er in der Region und ganz Bayern hatte. Auch wenn mehrfach die Chance bestanden hätte, das Büro um einige Mitarbeiter zu vergrößern, entschieden sich die beiden dagegen, da Wolfgang die Möglichkeit, selbst im Freiland arbeiten zu können, nicht missen wollte. Die Naturschutzprojekte des Büros umfassten Moorrenaturierung, Artenhilfsprogramme für die Kreuzotter (z. B. Völkl et al. 2007) sowie Maßnahmen für andere Reptilien, Wildbienen, Vögel sowie weitere Organismen. Während das Büro auch nationale Projekte bearbeitete (z.B. den Überblick über die Fauna von Deutschland, Völkl et al. 2004), auch in Kooperation mit Universitäten (wie das BIOLOG-Projekt zur biologischen Vielfalt im Grasland, siehe „Research projects, completed“ auf der Homepage des Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie), lag der Schwerpunkt doch auf regionalen Projekten. Wolfgang Völkl unterrichtete weiter an der Universität Bayreuth, oft in Kooperation mit dem botanischen Garten, da ihm die Lehre sehr Spass machte, die festen Termine der Lehrveranstaltungen kollidierten dann aber oft mit den oft kurzfristig notwendigen Freilandarbeiten im Büro, so dass er die Tätigkeit an der Universität dann nach einigen Jahren aufgab.
Wolfgang erklärt ökologische Zusammenhänge
Neben den Tätigkeiten für sein Büro engagierte sich Wolfgang Völkl in einer Reihe von Organisationen, wie dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV), wo er im wissenschaftlichen Beirat saß und dem Bayerischer Jagdverband e.V. (BJV), wo er in der Ausbildung ökologische Prinzipien unterrichtete. Auch Exkursionen mit interessierten Bürgern, in denen Naturschutzprojekte erklärt wurden, leitete er sehr gerne selbst. Um den Naturschutz in Deutschland zu verbessern, trug er zunehmend zu deutschsprachigen Werken über die Biologie und Naturgeschichte von Arten bei, z.B. zur Blindschleiche (Völkl & Alfermann 2007), sowie zur Kreuzotter, Schlingnatter, Ringelnatter und Waldeidechse (siehe Publikationsliste). Auch wenn eine Universitätskarriere möglich – und aus Sicht vieler Kollegen wünschenswert – gewesen wäre, empfand Wolfgang Völkl seine Arbeit außerhalb der Universität als sehr befriedigend, da sie einen wichtigen und sichtbaren Beitrag zur Erhaltung der Natur in Oberfranken und Bayern leistete. 2014 wurde bei ihm eine seltene Art von Krebs diagnostiziert, die sich schon ausgebreitet hatte. Wolfgang Völkl arbeitete weiter, solange es möglich war und starb am 9.4.2015 im Kreise seiner Familie zuhause in Seybothenreuth.
Wolfgang W. Weisser
Externe Links
References cited
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