Stadtbienen unter Stress? Interaktive Auswirkungen von Urbanisierungsfaktoren auf Bienen und Bestäubung
CityBees
Städte sind zunehmend wichtige Gebiete für Biodiversität, ökologischer Gemeinschaften und Ökosystemleistungen. Gleichzeitig stellen sie eine einzigartige Kombination von Stressfaktoren für Pflanzen, Tiere und deren Interaktionen dar. Bienen sind eine wichtige Bestäubergruppe, die sowohl für Gemüseproduktion als auch für die Fortpflanzung von Pflanzengemeinschaften wichtig ist. Es wird zwar vorhergesagt, dass sich die Verstädterung negativ auf den Bienenreichtum und die Bienenvielfalt auswirkt, aber diese Auswirkungen können sehr unterschiedlich oder sogar positiv sein, wahrscheinlich aufgrund von Unterschieden in den funktionalen Eigenschaften oder im Verhalten der Bienen. Auch die Bestäubungsleistungen und die Netzwerke von Pflanzenbestäubern können durch städtische Stressfaktoren beeinträchtigt werden, aber diese Zusammenhänge sind noch weniger bekannt.
Andererseits weisen städtische Gebiete aufgrund der lokalen Bewirtschaftung in Gärten, Parks oder an Straßenrändern oft eine große Vielfalt und Heterogenität der Pflanzengemeinschaften auf. Diese Bewirtschaftung kann über Raum und Zeit hinweg florale Ressourcen bereitstellen, die die negativen Auswirkungen der Urbanisierung abmildern oder mit städtischen Stressfaktoren in ihren Auswirkungen auf Bestäuber und Bestäubungsleistungen interagieren können.
Urbane Gärten bieten einen einzigartigen Rahmen, um diese Fragen in Bezug auf Pflanzen, Bestäuber, Lebensraummanagement und Landschaftsmerkmale in städtischen Gebieten zu untersuchen.
Im Rahmen des CityBees-Projekts arbeiten wir mit Gemeinschaftsgärten in München und Berlin zusammen, um zu verstehen, wie die Urbanisierung Bienen- und Pflanzengemeinschaften, ihre Rezilienz und die von ihnen erbrachten Leistungen beeinflusst. Wir verfolgen einen eigenschaftsbasierten Ansatz, der darauf abzielt, herauszufinden, (1) wie sich zwei große städtische Umweltstressoren, Versiegelung und städtische Hitze, auf die Variation und die Interaktionen zwischen Bienen und Pflanzen auswirken; (2) wie diese Beziehungen die damit verbundenen Funktionen in den Bestäubungsdiensten, die Bienen für Pflanzen erbringen, und die Bereitstellung von Ressourcen, die Pflanzen für Bienen bereitstellen, beeinflussen; und (3) wie Stressfaktoren auf Landschaftsebene mit dem lokalen Lebensraum- und Ressourcenmanagement bei der Strukturierung dieser Systeme zusammenwirken.
Diese Forschung ist eine Zusammenarbeit mit der Professur für Pflanzen-Insekten-Interaktionen (PI Prof. Sara Leonhardt) und wird von zwei Doktoranden, Alex Zink (UPE) und Gaya ten Kate (PII), geleitet sowie von den Technikerinnen Agata Cybinska (UPE), Regina Hüttle (UPE) und Michael Miesl (UPE) unterstützt. Die Forschung arbeitet auch eng mit dem BioDivHubs Projekt in München und dem Museum für Naturkunde Berlin in Berlin zusammen.
Partner
- Professur für Pflanzen-Insekten-Interaktionen (PI Prof. Sara Leonhardt)
Förderung
DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit
10.2023 bis 10.2026
Team und Kontakt
Alex Zink (PhD-Kandidatin, TUM-UPE): alex.zink(at)tum.de
Gaya ten Kate (PhD-Kandidatin, TUM-PII): gaya.ten.kate(at)tum.de
Monika Egerer (PI, TUM-UPE): monika.egerer(at)tum.de
Sara Leonhardt (PI, TUM-PII): sara.leonhardt(at)tum.de